Geschichten und anderes

Begriffe die aus der Mode gekommen sind

Hier möchte ich Begriffe sammeln und erklären, die unsere Eltern noch regelmäßig gebrauchten, die aber heute kaum noch jemand kennt.

Asch

Waschhüssel

Hader

Scheuerlappen

Hitschel

Fußbank

Schöppe

Stelle am Bach, wo man Wasser schöpfen konnte

Bootschen

Zog man in über die Socken in den Stiefeln

Hader

Scheuerlappen

Hitschel

Fußbank

Schöppe

Stelle am Bach, wo man Wasser schöpfen konnte

Bootschen

Zog man in über die Socken in den Stiefeln

Hader

Scheuerlappen

Hitschel

Fußbank

Schöppe

Stelle am Bach, wo man Wasser schöpfen konnte

Geschichten

Hier werden bisher mündlich überlieferte Geschichten und urban Stories wiedergegeben. Die Geschichten sind sämtlich unbelegt. Der Wahrheitsgehalt kann zwischen 0 und 100% schwanken.

Quark

Nach der Arbeit beim Bauern gab es für das Gesinde die Verpflegung. Das waren meist einfache Gerichte aus den Lebensmitteln, die am Bauernhof verfügbar waren. Der Bauer achtete aber darauf, daß es auch nicht zu teuer wurde. Nur bei größeren Gutsbesitzern aß die "Herrschaft" getrennt von Gesinde und Dienstpersonal. Bei einfachen und mittleren Bauern saßen jedoch Familie und Gesinde gemeinsam am Tisch. Landwirtschaftliche Produkte, die sich mit gutem Gewinn verkaufen ließen, wurden ungern serviert. Kartoffeln und Brot waren die Hauptnahrungsmittel, die mehr oder weniger durch Zutaten "verfeinert" wurden. Fleisch war für Sonn- und Feiertage reserviert.
Einmal stand in der Mitte des Tisches eine große Schüssel mit "ganzen Kartoffeln" aus der sich jeder der um den Tisch sitzenden bedienen konnte. Dazu gab es Quark. Außerdem hatte die Bauersfrau noch einen Teller mit Butter auf den Tisch gestellt. Butter war teuer. Quark nicht so sehr. Am billigsten wäre nur Salz zu den Kartoffeln gewesen aber erstens wollte ja auch die Bauersfamilie selbst mit Essen und zweitens wollte man sich nichts nachsagen lassen denn "Ganze Kartoffeln mit Salz" war nun wirklich ein "Arme Leute Essen".
Als der Bauer die Butter sah, verfinsterte sich seine Miene und als er sah, wie auch Mägde und Knechte sich reichlich Butter zu den Kartoffeln auf den Teller nahmen konnte er nicht mehr an sich halten. Mit betont freundlicher Stimme sagte er: "Heit war ja wieder enne Dämse draußn. Aßt ock Quoark. Der kiehlt!" (Heute war es ja wieder sehr heiß draußen. Eßt nur Quark. Der kühlt!)

Großknecht Alfons war der einzige, der sich traute, dem Bauern ab und zu Paroli zu bieten. Er beugte sich über seinen Teller und murmelte wie für sich selbst, aber so daß es doch alle deutlich hören konnten: "Iich aß Butter. Und wennch verbrenne!"

Weit verbreitet war der Spruch:

"Butter und Quark, das macht stark.

Quark alleene macht dünne Beene."

Semmelmilch

Eine beliebte Speise im Sommer war auch Semmelmilch. Brocken von Weißbrot und Semmeln wurden in Milch eingeweicht und so gegessen. Die große Schüssel mit der Semmelmilch stand mitten auf dem Bauerntisch und alle gemeinsam löffelten aus der gleichen Schüssel. Damit die Semmelmilch nach der Arbeit auf den sommerlich heißen Feldern auch schön kühl war, wurde sie tagsüber in das kühle Kellergewölbe gestellt. Die Keller in den Bauernhäusern waren oft feucht und manchmal floß sogar ein kleines Bächlein hindurch. In den Bächen lebten Frösche, die es im Sommer auch gern kühl mochten. So kam es, daß eines Tages auf dem Löffel von Großknecht Alfons, als er diesen aus der Schüssel mit der Semmelmilch hob, anstelle von Semmelbrocken ein stattlicher Frosch thronte.

Alle starrten wie gebannt auf das Tier und legten stumm ihren Löffel auf den Tisch. Der Großknecht erholte sich jedoch schnell von der Überraschung, nahm den Frosch behutsam vom Löffel und setzte ihn durch das geöffnete Fenster ins Gesträuch. Dann führe er den Löffel zum Mund und schlürfte das, was außer dem Frosch darauf gewesen war genüßlich in sich hinein. Als wäre nichts gewesen tunkte er den Löffel wieder und wieder in die Schüssel und aß unbekümmert weiter. Alle anderen hatten mehr oder weniger angewidert mit essen aufgehört und sahen ihm sprachlos zu, wie er sich anschickte, nun die ganze große Schüssel mehr oder weniger alleine auszulöffeln.
Schließlich fand die Bäuerin als erste ihre Sprache wieder: "Aber Alfons! Wie kannst Du denn einfach so weiter essen? Da war doch ein Frosch drin! Ekelt Dich denn das nicht?"

Der Großknecht löffelte unbekümmert weiter und erwiderte: "Als der Frosch drin war, habt ihr alle mitgegessen. Aber jetzt, wo er draußen ist, schmeckt es euch auf einmal nicht mehr?"

Änne Frooschgeschichte aus dr Äbrlausitz

Zwee Fösche reestn um de Welt und hupptn munter rim.
Se koamn uff ä Bauergutt, do gings'n siehre schlimm.

Se fieln in ä Butterfoaß. Plumps nei ein Sahnebrauß.
De Wand war huuch, de Wand war steil. Se koam'n ne mieh raus.


Nu schoamm'n se eim Roahme rim, verzweifelt har und hie.

Jedoch das hoatt'n nischt genutzt. Is foands'sch kee Auswaich mieh.
Dar eene soit: Doas heert mer uff. Doas Rudern hoat koan'n Zweck!

Dar machte alle Viere breet, ging unter und woar weg.


Dar andre meent: "So dumm bie'ch ne! Das wäre ja gelacht!"
Dar ruderte und ruderte und schwoamm de ganze Nacht!
Und wie dr andre Morgen koam, do hoatt'r festn Grund.
Da saß'r uff dr Butter druff, war munter und gesund.


Und de Moral von dar Geschicht, die wred't r glei verstiehn:

Wer immer kräftich rudern tut, dar wird ne untergihn.

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